Fortbildungen
Für Pädagog*innen in den Bereichen Schule, Schulsozialarbeit, Jugendarbeit sowie frühkindlicher Bildung bieten wir eine Reihe an Fortbildungen an. Dazu gehören auch Seminare für junge Erwachsene (z.B. FSJler und BuFDis). Ebenso können unsere Referent*innen für Workshops bei Fachtagungen im Bereich der politischen Bildung und Pädagogik angefragt werden. Trotz unseres regionalen Schwerpunkts im Raum Leipzig arbeiten wir auch überregional.
Unser Themenangebot umfasst die Bereiche Vielfaltsorientierung, Migration und Inklusion, vorurteilsbewusste Religionsbildung sowie Bildungsarbeit gegen antimuslimischen Rassismus. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt darauf, pädagogische Einrichtungen bei der Etablierung einer vielfältigen, diversitätsoffenen und diskriminierungskritischen Haltung zu unterstützen. In der Gestaltung des Formats sind wir flexibel und versuchen, gemeinsam mit Ihnen eine gute Lösung zu finden. Möglich sind sowohl offen ausgeschrieben Veranstaltungen wie auch Inhouse-Veranstaltungen.
Im Falle einer vorhandenen Projektförderung können wir einige Fortbildungen kostenfrei anbieten. Bitte fragen Sie diesbezüglich nach.
Fortbildungsangebote
Kolonialismus und seine Auswirkungen bis in die Gegenwart sind für unser Demokratieverständnis und unsere gesellschaftliche Entwicklung elementar. Eng verknüfpt ist Kolonialismus mit der Entstehung und Aufrechterhaltung rassistischer Wertungsmuster. Um rassistischen Vorurteilen begegnen und sie abbauen zu können, ist es deswegen notwendig das Thema Kolonialismus zu beleuchten.
In der Fortbildung für (angehende) pädagogische Fachkräfte werden grundlegende Begrifflichkeiten, historische Fakten und Informationen zu den Folgen von Kolonialismus vermittelt. Die Teilnehmenden können eigene Vorurteile reflektieren und sich für rassistische Wertungsmuster sensibilsieren.
Anhand von Beispielen aus der beruflichen Praxis werden Handlungsmöglichkeiten angeregt, denn insbesondere den Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften an Schulen kommt bei der Aufarbeitung der Geschichte eine bedeutende Rolle zu.
inhaltliche Schwerpunkte:
- Grundlegende Begrifflichkeiten und Informationen
- Historische Kontextualisierung des Kolonialismus und seiner Auswirkungen
- Analyse globaler Zusammenhänge und neokolonialer Strukturen heute am Beispiel der Westsahara
- Reflexion über rassistische Wertungsmuster und Privilegien
- Integration des Themas in den Schulunterricht
Die Referent:innen Mohamed Badati, Khadja Bedati und Lara Fattoumi sind das Projektteam von „Die (un-)sichtbaren Wirkungen des Kolonialismus in der deutschen Vergangenheit und Gegenwart„. Im Rahmen des Projektes bieten wir auch Workshops für Schüler:innen an.
In den öffentlichen Debatten ist das Thema „Islam“ häufig im Zentrum gesellschaftlicher Diskurse. Während auf der einen Seite rechtspopulistische Bewegungen die „Islamdebatten“ als Einfallstor rechten Gedankenguts instrumentalisieren, stehen auf der anderen Seite die muslimischen und muslimisch markierten Kinder und Jugendlichen, die von antimuslimischem Rassismus betroffen sind und vor Diskriminierung geschützt werden müssen. Um in diesem aufgeladenen Feld kompetent agieren zu können, stellt diese Qualifizierung in einer mehrmoduligen Seminarreihe Wissen und Reflexionsräume in den Themenbereichen Antidiskriminierungsarbeit, diversitätssensible Religionsbildung und Auseinandersetzung mit antimuslimischem Rassismus zur Verfügung. Multiplikator:innen werden so befähigt, ihre eigene Haltung und Position zu reflektieren, Handlungsspielräume zu erkennen und eigene Bildungsangebote im Themenfeld für Kinder und Jugendliche konzipieren und durchführen zu können.
Die Multiplikator:innenschulung möchte…
- Kollegialen Austausch und eigene Reflexionsprozesse anstoßen
- Machtverhältnisse und eigene Verortungen reflektieren
- Antimuslimischen Rassismus als strukturelles Phänomen erkennbar machen
- Einblicke in aktuelle Forschungs- und Praxiskonzepte diskriminierungskritischer Pädagogik geben
- Pädagog:innen befähigen, eigene Bildungsangebote im Themenfeld durchzuführen
- Differenzierung im Hinblick auf Diskursüberlagerungen (Antimuslimischer Rassismus, Islamismus, Religionskritik) geben
Zielgruppen
Teilnehmen können Sozialarbeiter:innen, Lehrer:innen, Studierende, Gemeindepädagog:innen, Multiplikator:innen der außerschulischen Jugend- und Bildungsarbeit, Schulentwickler:innen, Prozessbegleiter:innen, Interessierte aus verwandten Berufsfeldern
Module
Die Multiplikator:innen-Schulung besteht aus vier Modulen, von denen drei in Präsenz und eins digital stattfinden.
Modul 1: Transkulturelle Pädagogik und Religion als Diversity-Merkmal
Modul 2: Gesellschaftliche Rahmenbedingungen: Religionsfreiheit, Diskriminierungsschutz und antimuslimischer Rassismus
Modul 3: Pädagogische Handlungsmöglichkeiten: Fallbeispiele und Methoden
Modul 4: Offengebliebene Themen und Abschluss
Die vier Module finden blockweise an jeweils zwei Tagen statt. Sie haben einen Zeitumfang von jeweils 12 UE.
Multiplikator:innenkurse veranstaltet ZEOK in Kooperation mit Hochschulen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte per Email an Jule Wagner: jule.wagner@zeok.de
Sprachliche, kulturelle und religiöse Vielfalt gehören zum Alltag der Bildungseinrichtungen. In dieser Fortbildung lernen Sie Methoden kennen, die Sie dabei unterstützen, die Willkommenskultur in Ihrer Schule, im Hort oder im Kindergarten zu fördern. Dazu gehört, die Familienkulturen und Zugehörigkeiten der Kinder verstärkt sichtbar zu machen und aktive Schritte zu unternehmen, der Vielfalt Raum zu geben. Zum Fortbildungsmodul gehören auch Sensibiliserungsübungen, die den Blick auf die Themen Diskriminierung und Ausgrenzung erweitern und inklusives Denken anregen.
Religiöse Vielfalt kennen lernen und kompetent vermitteln ist eine anspruchsvolle Aufgabe für Pädagog*innen. Religionen sind ein wichtiger Teil der Identität vieler Menschen. Das Ziel der Weiterbildung ist es, die vielfältige religiöse Landschaft vor Ort genauer kennenzulernen sowie sterotype Wahrnehmungen in Bezug auf einzelne Religionen zu hinterfragen. Die eigenen Bilder von Religionen werden in Beziehung gesetzt zur Realität vor Ort.
Im Rahmen der Fortbildung können nach Absprache migrantische Religionsgemeinden in Leipzig besucht werden (z.B. muslimische Gemeinden, vietnamesich-buddhistische Gemeinde, Sikkh, u.a.)
Als Grundlage der Auseinandersetzung dient das Konzept der Anti-Bias-Arbeit, das Impulse für eine vorurteilsbewusste Behandlung des Themas in der Klasse, im Hort oder im Kindergarten bietet.
Über kaum eine Religion wird so viel gesprochen, wie über den Islam und kaum eine Religion wird mit so eindeutigen Zuschreibungen belegt. Die Positionierung gegenüber dem Islam ist zu einem gesellschaftlichen Thema geworden.
Dies hat Auswirkungen auf das pädagogische Arbeiten und das Zusammenleben und -lernen mit Kindern und Jugendlichen muslimischen Glaubens sowie ihren Familien. Mit unserem Fortbildungangebots bieten wir Fachkräften die Möglichkeit, einen differenzierten Einblick in die Vielfalt muslimischer Lebensrealitäten in Deutschland zu bekommen und somit stereotype und einseitige Wahrnehmungen in Bezug auf Muslim*innen zu hinterfragen. Neben Hintergrundinformationen, der Reflexion eigener Bilder und Haltungen gibt die Fortbildung Raum, sich über Herausforderungen des pädagogischen Alltags in Form von Fallbeispielen auszutauschen.
Der Workshop beinhaltet darüber hinaus das Kennenlernen von unterschiedlichen thematischen und zielgruppenspezifischen Methoden für eine diversitätssensible und diskriminierungskritische pädagogische Praxis.
Mehrsprachigkeit gehört in der Kindergartengruppe oder im Klassenzimmer oftmals zur Tagesordnung. Nicht selten gibt es Gruppen oder Klassen, in denen vier, fünf oder mehr Sprachen gesprochen werden – ganz selbstverständlich für die Kinder. Das Potential der zweisprachigen Kinder liegt auf der Hand. Nichtsdestotrotz ist es für eine gute Sprachentwicklung wichtig, in beiden Sprachen gefördert zu werden. Gleichzeitig ist eine Würdigung aller existierenden Srpachen der Gruppe ein gutes „Vielfaltsinstrument“ und damit Prävention gegen Ausgrenzung, Diskrimierung und Rassismus. In diesem Seminar erfahren Sie Grundlagen der mehrsprachigen Erziehung, die Sie auch dann berücksichtigen können, wenn Ihr Team einsprachig sein sollte und welche zum Teil einfachen Möglichkeiten es gibt, der sprachlichenVielfalt von Gruppen einen inklusiven Raum zu geben.
Wenn Kinder aus Flüchtlingsfamilien den Kindergarten oder die Schule besuchen, bedeutet das für die Pädagog_innen eine besondere Situation. Es heißt nicht nur die Kleinen gut in ihr neues Lebensumfeld zu begleiten, sondern auch im pädagogischen Alltag der Einrichtungen die besonders schwierige rechtliche und soziale Situation der Familien mitzutragen und Lösungen zu entwickeln, welche die geflüchteten Kinder unterstützen können. Sie erfahren in dieser Fortbildung die rechtlichen Grundlagen von Asyl in Sachsen, insbesondere für Familien, und lernen Netzwerke kennen, die Ihnen helfen können, den Kindern eine gute Lernsituation zu ermöglichen.