Die Ausstellung ist noch bis Ende März zu sehen:

Die aktuelle Aussstellung „Handreichungen“ im Rapid Response Raum des GRASSI Musuems widmet sich dem gemeinsamen Leben des palästinensisch-israelischen Ehepaares Emile und Chaya Touma. Die Biografien der Eheleute spiegeln die zwei Narrative der israelisch-palästinensichen Geschichte wider – sie erlebten die Gründung Israels und die Nakba. Ihre Geschichte vereint pälastinensische und israelische Perspektiven. Ihre Liebe und ihr lebenslanges Engagement stehen für das Festhalten an einer Vision für ein friedvollen Zusammenleben.

Das Jahr 1949: In der Stadt Haifa begegnen sich die Jüdin Chaya Gerber und der Palästinenser Emile Touma. Sie verlieben sich und heiraten. Das Ehepaar Touma setzt sich lebenslang für die Versöhnung zwischen Israel und Palästina ein – Chaya mit ihren Keramikarbeiten und Emile mit seinen Geschichtsbüchern und politischem Engagement.

In „Handreichungen“ stehen Begegnungen im Mittelpunkt. Nach den Verbindungs- und Lebenslinien zwischen Keramiken, Filmen und Schmuck sucht der Sohn von Chaya und Emile:
Der Künstler Michael Touma zog 1974 von Haifa in die DDR, wo er an den Kunsthochschulen in Dresden, Ost-Berlin und Leipzig studierte. Er erzählt in der Präsentation die gemeinsame Geschichte seiner Eltern und widmet sich gleichzeitig der künstlerischen Laufbahn seiner Mutter. Sie war nicht nur Schülerin der Avantgarde-Tänzerin Jardena Cohen, sondern auch eine bedeutende Keramikkünstlerin. In ihren hier ausgestellten Arbeiten wird ihr Einsatz für die verbindende(n) Geschichte(n) der palästinensischen und jüdischen Bevölkerung in ihrer Heimat Haifa deutlich. Die Filme und Beiträge des Historikers und Theoretikers Emile Touma portraitieren ein vielschichtiges Israel (Staatsgründung 14.05.1948).

Die Erarbeitung der Ausstellung lag in den Händen des ZEOK e.V. (Michael Touma), der Stiftung „Sammlung Dr. Bir“ und des GRASSI Museums für Völkerkunde.